Farbe bekennen
Um die Namensgebung des Färberfrosches rankt sich eine skurrile Geschichte: Angeblich glaubten Eingeborene im Amazonasgebiet, wenn man einem Huhn die Federn ausreißen und es dann mit der Haut des Färberfrosches einreibe, lege der Vogel farbenfrohe Eier. Ein Irrtum, den die meisten betroffenen Hühner mit ihrem Leben bezahlt haben dürften.Unter den Dendrobates tinctorius existieren über 20 verschiedene Farbformen. Dabei unterscheiden sich die Froschlurche nicht nur in ihrer Färbung, sondern auch in ihrer Größe. Die Grundfärbung der Amphibien ist häufig Schwarz mit leuchtendem Gelb. Es gibt aber auch gänzlich blaue Vertreter.
Giftig oder nicht giftig?
Sein spektakuläres Aussehen hat der Pfeilgiftfrosch nicht ohne Grund. Es signalisiert unmissverständlich: „Ich bin ungenießbar. Ich bin giftig!“ Doch nicht jeder Pfeilgiftfrosch ist gleich gefährlich. Weltweit sind über 170 Pfeilgiftfroscharten bekannt. Viele dieser Arten sondern toxische Substanzen über ihre Haut ab. Nur drei wurden jedoch tatsächlich von kolumbianischen Chocó-Indianern zur Präparierung von Jagdpfeilen verwandt. Das Nervengift jener Tiere zählt zu den stärksten der Welt und führt, wenn es in den Blutkreislauf gelangt, schon geringer Dosis zur Lähmung der Muskeln und Atmung.In ihrem natürlichen Lebensraum ernähren sich Pfeilgiftfrösche gern von Ameisen, Termiten, Tausendfüßlern und Käfern. Indem der Frosch die biochemischen Stoffe (Alkaloide) dieser Tiere in speziellen Drüsen sammelt und konzentriert, entsteht sein Gift. Dieses schützt ihn vor Krankheitserregern, Bakterien und Pilzen - und auch vor Fressfeinden. Mangels jener speziellen Nahrung sind in Terrarien gehaltene Nachzuchten aber ungiftig und können bedenkenlos berührt werden.
Geselliger Terrarienbewohner
Die meisten Frösche sind nachtaktiv. Nicht so der Pfeilgiftfrosch: Er wird am Tag munter, wenn seine knalligen Farben am besten zur Geltung kommen. Der Färberfrosch lebt gern in Gesellschaft. Er sollte in einer kleinen Gruppe oder aber als Pärchen gehalten werden. Von einer Vergesellschaftung unterschiedlicher Arten aus dem Tinctorius-Komplex ist abzuraten. Für die Haltung eines Pärchens empfiehlt sich ein Terrarium mit einer Kantenlänge von mindestens 80 x 45 Zentimeter. Die Urwaldbewohner bevorzugen eine dichte Bepflanzung. Geeignet sind beispielsweise Ficus benjamina, Ficus pumila, Bromelien, Orchideen und Moose. Färberfrösche benötigen in ihrem Domizil Versteck- und Klettermöglichkeiten, nicht umsonst werden sie auch als Baumsteigerfrösche bezeichnet. Möglichst flache Wassernäpfe runden das Interieur ab.
Tropisches Klima
Färberfrösche mögen es warm und feucht. Perfektes Froschklima herrscht im Terrarium bei 22 bis 28 °C und 80 bis 100 % Luftfeuchtigkeit. Eine Nachtabsenkung der Temperatur ist beim Dendrobates tinctorius nicht erforderlich. Zur Erzeugung optimaler klimatischer Bedingungen empfiehlt sich der Einsatz von Heizmatten. Für die entsprechende Luftfeuchtigkeit sorgt im Idealfall eine programmierbare Beregnungsanlage für Terrarien. Alternativ ist die Befeuchtung aber auch mit einer Sprühflasche möglich. In seinem natürlichen Lebensraum ist der Färberfrosch nur wenig UV-Strahlung ausgesetzt. Im Terrarium empfiehlt sich eine Kombination aus Tageslicht-Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil und einem speziellen Terrarien-LED-Strip.
Pfeilgiftfrösche ernähren sich von Insekten wie Erbsenblattläusen, Mikroheimchen, Springschwänzen und Fruchtfliegen. Wichtig ist die regelmäßige Anreicherung des Futters mit Mineralien und Vitaminen. Ungemein praktisch: Springschwänze ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, Resten von Futter und toten Futtertieren und vertilgen zum Teil auch den Froschkot. Als natürliches Aufräumkommando helfen sie, den biologischen Kreislauf im Terrarium aufrechtzuerhalten.