Ist Fliegen mit Hund sinnvoll?
Während kleine Hunde, die zusammen mit entsprechender Transportbox nicht mehr als 8 kg wiegen, oftmals im Passagierraum des Flugzeugs mitfliegen dürfen, müssen größere Hunde im Frachtraum reisen. Die Trennung von Herrchen und/oder Frauchen, die ungewohnte Umgebung, die fremden Gerüche, Bewegungen und Geräusche können für Hunde großen Stress bedeuten.
Wägen Sie daher sorgsam ab, ob die Flugreise für Ihren Vierbeiner wirklich geeignet ist, ob es alternative Transportmittel gibt oder eventuell sogar näher gelegene Urlaubsziele, bei denen eine stressfreie Anreise mit regelmäßigen Pausen zum Bewegen und Entspannen möglich ist.
Planung der Flugreise mit Hund
Eine gut geplante Flugreise mit Ihrem Hund beginnt mit einer frühzeitigen Recherche und Buchung. Die erlaubte Anzahl an Tieren pro Flug ist oft gering, daher ist es ratsam, so früh wie möglich zu buchen. Dies gibt Ihnen auch genügend Zeit, alle für die Beförderung notwendigen Vorkehrungen zu treffen.
Welche Hunde sollten bzw. dürfen nicht im Flugzeug verreisen?
Nicht alle Hunde sind für eine Flugreise geeignet. Bestimmte Hunderassen und individuelle gesundheitliche Umstände können das Fliegen für einige Hunde zu einem riskanten oder sogar lebensgefährlichen Unterfangen machen.
Hunde mit gesundheitlichen Problemen
Hunde mit bestehenden gesundheitlichen Problemen sollten generell nicht fliegen, da ein Flug den Kreislauf belastet. Als nicht flugtauglich gelten Vierbeiner mit Herz- oder Atemwegserkrankungen, schwerer Arthrose oder anderen chronischen Leiden. Ein Tierarztbesuch ist unerlässlich, um die Flugtauglichkeit Ihres Hundes zu überprüfen.
Rassen mit kurzen Schnauzen (Brachycephale Hunde)
Hunde mit kurzen Schnauzen, wie Bulldoggen, Möpse, Boxer oder Shih Tzus, haben anatomisch bedingt verengte Atemwege und dadurch Atemprobleme. Durch den transportbedingten Stress, die mitunter hohe Temperaturen am Flughafen und stickige Luft können sich diese Atemprobleme bis hin zur lebensbedrohlichen Atemnot verschlimmern. Viele Fluggesellschaften schließen diese sogenannten brachycephalen Hunderassen vom Transport im Frachtraum daher aus. Die Mitnahme in der Passagierkabine ist bei Einhaltung der Bedingungen mitunter erlaubt.
Flug mit Hund: Kabine oder Frachtraum?
Der Transport sowie die Bedingungen, unter denen ein Hund in der Kabine oder im Frachtraum mitfliegen dürfen, variieren je nach Fluggesellschaft und Strecke. Da Sie beim Flug selbst keinen beziehungsweise nur sehr wenig Handlungsspielraum haben, ist es wichtig, sich vorab die Unterschiede vor Augen zu führen. Was bedeutet der Flug für Ihren Hund, wenn er in der Kabine oder im Frachtraum mitfliegt?
Hund in der Kabine
Das Reisen mit Ihrem Hund in der Flugzeugkabine bedeutet für Ihren Vierbeiner in der Regel weniger Stress, da er während des gesamten Fluges bei Ihnen ist. Ihre Nähe und Anwesenheit können ihm Sicherheit und Ruhe geben. Sie können Ihren Hund jederzeit im Auge behalten und auf seine Bedürfnisse reagieren, etwa durch beruhigende Worte. Zudem ist es in der Kabine weniger laut und die Temperatur wird konstant gehalten.
Hund im Frachtraum
Für mittelgroße bis große Hunde besteht in der Regel nur die Möglichkeit, im Gepäck- bzw. Frachtraum des Flugzeugs zu reisen. Hier sind die Bedingungen weniger kontrolliert als in der Kabine. Der Frachtraum ist lauter, dunkler und die Temperaturen können schwanken. Während des Flugs haben weder Sie noch das Kabinenpersonal Zugang zu Ihrem Hund. Sie können ihn im Notfall nicht sehen, ihn nicht beruhigen oder auf seine Bedürfnisse reagieren. Das alles kann großen Stress bei Ihrem Vierbeiner verursachen.
Kann ich mit großem Hund in der Kabine fliegen?
Leider ist es in den meisten Fällen nicht möglich, mit einem großen Hund in der Kabine zu fliegen. Eine Ausnahme bilden Assistenzhunde wie Blindenhunde. Diese speziell ausgebildeten und von einer Organisation zertifizierten Hunde dürfen mitunter unabhängig von ihrer Größe in der Kabine mitfliegen. Fluggesellschaften verlangen in der Regel offizielle Nachweise über die Ausbildung des Hundes und den medizinischen Bedarf des Passagiers. Es ist wichtig, sich frühzeitig bei der Airline zu informieren und alle erforderlichen Dokumente vorzubereiten.
3 Tipps – So bereiten Sie Ihren Hund auf den Flug vor
Das Reiseziel steht, alle Informationen sind eingeholt und Ihr Vierbeiner ist auf jeden Fall mit von der Partie? Dann können diese drei Tipps helfen, Ihren vierbeinigen Freund auf den Flug vorzubereiten.
1. Gewöhnung an die Transportbox
Die Transportbox wird während des Fluges das Zuhause Ihres Vierbeiners sein. Es ist also wichtig, ihn rechtzeitig an sie zu gewöhnen. Beginnen Sie einige Wochen vor dem Flug damit, die Box in den Alltag Ihres Hundes zu integrieren.
- Lassen Sie die Transportbox offen in einem Raum stehen, in dem Ihr Hund sich oft aufhält. Legen Sie seine Lieblingsdecke und einige Leckerlis hinein, um ihn neugierig zu machen.
- Belohnen Sie Ihren Hund, wenn er die Box betritt. Nutzen Sie Spielzeiten und Fütterungen, um positive Erlebnisse mit der Box zu verknüpfen.
- Wenn Ihr Hund sich in der offenen Box wohlfühlt, beginnen Sie damit, die Tür für kurze Zeit zu schließen. Verlängern Sie diese Zeit schrittweise, bis Ihr Hund entspannt bleibt.
2. Tierarztbesuch und notwendige Impfungen
Ein Besuch beim Tierarzt ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Ihr Hund gesund genug für die Reise ist und alle notwendigen Impfungen hat. Ihr Tierarzt kann bei einem gründlichen Check gesundheitliche Probleme erkennen, die durch den Flug verschlimmert würden und den aktuellen Impfstatus prüfen. Fragen Sie nach zusätzlichen Impfungen oder Behandlungen, die für Ihr Reiseziel erforderlich sein könnten und lassen Sie sich vom Tierarzt die notwendigen Gesundheitszeugnisse wie den EU-Heimtierausweis ausstellen. Der EU-Heimtierausweis ist zweisprachig und im Gegensatz zum Impfpass nicht nur in Deutschland, sondern auch im EU-Ausland gültig.3. Fütterung und Bewegung vor dem Flug
Die richtige Fütterung und ausreichend Bewegung vor dem Flug können den Stress für Ihren Hund erheblich reduzieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund am Tag des Fluges viel Bewegung bekommt, indem Sie ihn auf einen ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft mitnehmen. Dies hilft ihm, überschüssige Energie abzubauen und entspannt zu bleiben.
Füttern Sie Ihren Hund am Tag des Fluges nur leicht, um Magenprobleme zu vermeiden. Eine kleine Mahlzeit etwa vier Stunden vor dem Flug ist ideal. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund vor dem Einchecken ausreichend Wasser bekommt. Halten Sie Wasser und eine kleine Schüssel bereit, um ihm vor dem Flug noch einmal Trinken anzubieten.
Ankunft am Zielort: So beginnt der Urlaub mit Ihrem Hund entspannt
Nach der Landung am Zielort ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund so schnell wie möglich in Empfang nehmen. Ist Ihr Hund im Frachtraum gereist, erkundigen Sie sich beim Personal an der Gepäckausgabe, wo Sie ihn abholen können. An den meisten Flughäfen begrüßen Sie ihn bei der Ausgabe für Sperr- und Sondergepäck.
Überprüfen Sie, ob es Ihrem Hund gut geht und bieten Sie ihm sofort Wasser an. Ein kurzer Spaziergang kann helfen, den ersten Stress abzubauen und Ihrem Vierbeiner die Möglichkeit geben, seine Blase zu entleeren. Nehmen Sie sich genug Zeit für Ihren Liebling, bevor Sie die Weiterfahrt zur Unterkunft antreten.