Haarausfall bei der Katze
12.12.2024Lesedauer: 10 Min.

Haarausfall bei der Katze (Alopezie)

Ihre Katze verliert Fell? Mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten 

Haut und Fell sind Spiegel der Gesundheit eines Tieres. Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Samtpfoten wird ganz entscheidend von der Fütterung beeinflusst. Diese Fakten bedeuten, dass das Fell einer Katze Aufschluss über ihren Gesundheitszustand und ihre Ernährung gibt. Ein gesundes, glänzendes Fell weist oft auf eine ausgewogene Ernährung sowie Gesundheit hin, während Haarausfall auf mögliche Erkrankungen,  Stress und Fehler in der Fütterung hindeuten kann.

Die Ursachen für Haarausfall bei Katzen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis zu ernsthaften gesundheitlichen Gründen, die einer fachkundigen Diagnose und Behandlung bedürfen. Um böse Überraschungen und leidvolle Erkrankungen möglichst zu verhindern, ist es ratsam, bereits bei frühen Anzeichen einen Tierarzt oder sogar einen auf Hauterkrankungen spezialisierten Veterinär aufzusuchen.

Intensives Putzverhalten 

Katzen sind grundsätzlich sehr reinliche Tiere und putzen sich viel und ausgiebig, bei Erkrankungen der Haut jedoch steigert sich das Putzverhalten plötzlich extrem. Hintergrund ist zum einen ein Unwohlsein sowie der bestehende Juckreiz und Stress. Durch das stetiges Kratzen, Beißen und Putzen wird die Haut gereizt, es kommt zu Haarausfall und das Risiko für entzündliche Veränderungen, die oft dramatische Formen annehmen können, steigt. Viele Samtpfoten zeigen ihren Juckreiz nicht offen. Sie verziehen sich in ein Versteck und widmen sich dort hingebungsvoll und unbeobachtet der Bekämpfung des unangenehmen Zwickens und Kribbelns. So können sie die wichtigen Hinweise auf ihr beeinträchtigtes Wohlbefinden oft sehr gut und recht lange vor ihrem Besitzer verbergen.


7 Ursachen für Haarausfall bei Katzen

Haarausfall bei Katzen, auch als Alopezie bezeichnet, kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgeführt werden, darunter genetische Veranlagung, Hautinfektionen, Parasitenbefall, allergische Reaktionen, hormonelle Störungen oder Stress. 

Die Diagnostik und Behandlung von Hautkrankheiten bei Tieren ist aufgrund der vielen möglichen Ursachen bei oftmals ziemlich ähnlichem Erscheinungsbild sehr komplex. Im Folgenden finden Sie einige ausgesuchte Beispiele für die Ursachen von Haarausfall  bei Katzen.

Parasiten: Flöhe, Zecken und Milben 

Häufig sind Hautparasiten wie Flöhe, Zecken und Milben der Auslöser für haarlose Stellen auf der Katzenhaut. Besonders schwer haben es Tiere mit einer Flohbissallergie: Bereits eine winzige Menge an Flohspeichel, der bei jedem Biss auf das Tier übertragen wird, kann Hautreaktionen und extrem unangenehmen Juckreiz am ganzen Katzenkörper bewirken. Betroffene Katzen kratzen, beißen und putzen sich dann so lange, bis kahle Stellen im Fell entstehen. Die freigelegten Hautstellen sind oftmals auch in Folge bakterieller Infektionen gereizt, durch das ständige Belecken und Kratzen kommt es zu Verletzung und krustig-eitriger Ekzembildung.  In besonders schweren Fällen ist die Gabe eines juckreizstillenden Medikaments notwendig. Der wichtigste Aspekt nach einer Allergiediagnose liegt in der Vermeidung weiterer Flohbisse und erfordert eine gezielte ganzjährige Flohbekämpfung auf dem Tier und in seiner Umgebung. Freigänger sollten nach jedem Streifzug auf Parasiten abgesucht werden. Hat sich etwa eine Zecke auf dem Katzenkörper eingenistet, reicht es meist schon, diese schnell und sauber zu entfernen. So können Krusten oder Hautentzündungen infolge des durch den Parasiten verursachten Juckreizes gar nicht erst entstehen.
Reine Wohnungskatzen sind auch nicht vor einem Parasitenbefall gefeit: Flöhe und Zecken "finden ihren Weg” auch in eine Wohnung oder ein Haus, z.B. können Floheier unter Schuhen kleben und Zecken auch schon einmal von einem Spaziergang an der Kleidung hängen bleiben.. Eine regelmäßige Kontrolle von Haut und Fell ist somit auch bei reinen Stubentigern sinnvoll. Wertvolle Tipps zur Fellpflege sowie nützliches Zubehör erhalten Sie in Ihrem DAS FUTTERHAUS.

Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten 

Allergien können verschiedene Ursachen haben. Allergien auf Umwelteinflüsse, wie Pollen sowie auf Parasiten (Flohspeichelallergie) sind dabei am häufigsten. Natürlich kommen auch Futtermittelallergien vor, wobei betroffene Tiere auf bestimmte Proteine in der Nahrung allergisch reagieren. Fakt ist, dass alle genannten Allergien in der Regel mit  Juckreiz einhergehen. . Vermutet der Tierarzt z.B. eine Futtermittelallergie, wird meist eine Ausschlussdiät angestrebt. Dabei wird getestet, welcher Futterbestandteil als Allergieauslöser in Frage kommt. Diese Methode ist verlässlich, wenn auch etwas langwierig. Für Umweltallergene wie Pollen oder Hausstaubmilben gibt es für Tiere relativ zuverlässige Allergietests. Bei Kontaktallergien, etwa durch Verwendung eines neuen Putzmittels, hilft oftmals bereits der detektivische Spürsinn der Tierbesitzer.

Psychologische Faktoren, wie Stress und Angst bei Katzen 

Einen sehr großen Anteil an den Ursachen für die Haarlosigkeit bei Katzen haben Stress und Angstzustände. Ob nun Veränderungen in ihrer Umgebung, der Umzug in ein neues Zuhause oder Konflikte mit anderen Haustieren: Emotionale Belastungen können zu übermäßigem Lecken, Beißen oder Kratzen am eigenen Fell führen. Durch diese sogenannte psychogene Leckalopezie fallen Haare aus und kahle Stellen entstehen – eine nicht zu unterschätzende Verhaltensstörung. Hier fügt sich das Tier haarlose Stellen durch übersteigertes Leck- und Putzverhalten selber zu. Es wird so intensiv geputzt, dass die Haare ausgehen und die Haut ungeschützt frei liegt. Normalerweise ist die Haut dabei intakt, glatt und nicht entzündlich verändert, was auf die psychische Natur des Problems hinweist. 
Katze putzt sich
Anhand einer mikroskopischen Untersuchung der Haare des Tieres kann relativ einfach beurteilt werden, ob die Haare von selbst ausgefallen sind oder ob sie durch intensives Belecken beschädigt wurden. Der Ursache für dieses Verhalten auf den Grund zu gehen, kann durchaus eine Herausforderung sein. Es gilt zu ermitteln, ob und vor allem warum das Tier unter Anspannung steht. Der Einzug neuer Tiere oder Menschen ins Territorium, Probleme rund um die Katzentoilette (zu geringe Anzahl, falsche Einstreu, mangelhafte Hygiene etc.) das Umstellen oder die Neuanschaffung von Möbeln, eine nicht ganz katzengerechte Wohnumgebung können neben vielen anderen Faktoren eine Katze verunsichern und stressen. Durch eine sorgfältige Beobachtung des Tieres und seiner Umgebung, am besten aus der „Katzenperspektive“, lassen sich meist hilfreiche Rückschlüsse ziehen.

Überversorgung & Nährstoffmangel 

Eine unausgewogene Ernährung, die entweder zu einer Unter- oder Überversorgung an wichtigen Nährstoffen führt, kann erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des Fells und die Hautgesundheit Ihrer Katze haben. Fehlen hochwertige Proteine, essentielle Fettsäuren, Vitamine oder Mineralien in der Nahrung, wird das Fell stumpf, die Haut erkrankt, das Fell verliert an Dichte und/oder fällt aus.  Auch eine Überdosierung bestimmter Nährstoffe, wie etwa mit Vitamin A, kann zu Hautproblemen und somit ebenfalls zu Haarausfall führen. 

Weitere Ursachen für den Haarausfall bei Katzen können Pilzerkrankungen, Infektionen sowie Verletzungen und andere Erkrankungen, insbesondere auch des Verdauungstraktes, sein. Bei älteren Katzen können Tumorerkrankungen zu einer felinen paraneoplastischen Alopezie führen.


Wann ist ein Tierarztbesuch notwendig? 

Jeder übermäßige Haarausfall erfordert eine tierärztliche Diagnostik! Wenn neben dem Haarausfall bei der Katze noch weitere Symptome wie Hautrötungen, Schwellungen, offensichtlicher Juckreiz, Veränderungen im Verhalten oder Appetitverlust auftreten, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Auch bei Auftreten von kahlen Stellen, einer Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands oder wenn der Haarausfall plötzlich einsetzt und schnell fortschreitet, empfehlen wir, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen oder frühzeitig zu behandeln.

Diagnose von Haarausfall bei Katzen 

Die Diagnose von Haarausfall bei Katzen umfasst eine Vielzahl von Methoden, um die zugrundeliegende Ursache der Fellprobleme zu identifizieren. Ein Tierarzt beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese, die die medizinische Vorgeschichte, Ernährungsgewohnheiten und mögliche Stressfaktoren in der Umgebung Ihrer Katze umfasst. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung, bei der Haut und Fell genau begutachtet werden. Spezifische Tests wie Hautabstriche, Pilzkulturen, mikroskopische Untersuchungen und Allergietests können durchgeführt werden, um Infektionen, Parasitenbefall oder allergische Reaktionen auszuschließen. In komplexeren Fällen können Bluttests, Hormonanalysen und sogar Hautbiopsien erforderlich sein, um hormonelle Störungen, Autoimmunerkrankungen oder andere interne Ursachen zu diagnostizieren. 


Behandlungsmöglichkeiten: Was kann ich gegen Haarausfall bei meiner Katze machen? 

Je nach Ursache sind unterschiedliche Behandlungsansätze notwendig. Bei einem Parasitenbefall, etwa durch Flöhe oder Milben, ist eine gezielte Bekämpfung, oft in Kombination mit medizinischen Bädern und der Anwendung von  Antiparasitika erforderlich. Bei Allergien ist zunächst die genaue Diagnostik unverzichtbar. Um welche Allergie handelt es sich? Ist das bekannt, so kann man über Futteroptimierung und den Einsatz von Antiparasitika sowie juckreizstillenden Medikamenten Linderung verschaffen. Hormonelle Störungen oder Autoimmunerkrankungen benötigen in der Regel eine langfristige medikamentöse Therapie, die auf die Regulation des Hormonhaushalts oder die Modulation der Immunantwort abzielt. Bei psychologisch bedingtem Haarausfall gilt es zunächst die Wurzel des Übels zu finden und dann sollten Sie eine angst- und stressfreie Umgebung für Ihre Katze schaffen sowie bei Bedarf auf beruhigende Medikamente oder Therapien zurückgreifen. Es gibt auch auf Verhalten spezialisierte Tierärzte, die man in diesem Fall um Rat fragen sollte.  Beachten Sie immer, dass jede Behandlung unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen sollte, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Katze sicherzustellen.


So können Sie Haarausfall bei Ihrer Katze vorbeugen 

Regelmäßige Fellpflege 

Eine sanfte und regelmäßige Fellpflege ist essentiell, um den Haarausfall bei Ihrer Katze zu minimieren und die Bildung von Haarballen zu verhindern. Das tägliche Bürsten entfernt lose Haare und stimuliert die Haut, was nicht nur die Fellgesundheit fördert, sondern auch ganz nebenbei die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Katze stärkt. Besonders bei langhaarigen Katzenrassen, wie Maine Coon oder Perserkatzen, ist das regelmäßige Kämmen wichtig, um Verfilzungen und Knotenbildung/Verfilzungen zu vermeiden.
Wählen Sie eine Bürste oder einen Kamm, der zum Felltyp Ihrer Katze passt, und gehen Sie bei der Pflege immer behutsam vor, um die Haut nicht zu reizen.

FAQ

Warum hat meine Katze Haarausfall am Bauch?
Warum hat meine Katze extremen Haarausfall?
Warum verliert meine Katze im Sommer so viel Fell?
Warum verliert meine alte Katze so viel Fell?
Welches Futter bei Haarausfall bei Katzen?
Was bedeuten kahle Stellen bei einer Katze?
Was tun, wenn die Katze viele Haare verliert?
Wann verlieren Katzen das meiste Fell?

Katze verliert Fell und magert ab: Was kann ich tun? 

Wenn eine Katze gleichzeitig Fell verliert und an Gewicht abnimmt, kann dies auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen. Hierzu zählen hormonelle Störungen, wie Hyperthyreose, ernährungsbedingte Mängel, chronische Erkrankungen, wie z.B. Nierenkrankheiten oder Diabetes, Parasitenbefall oder sogar Stress und Angstzustände. Suchen Sie bei diesen Symptomen umgehend einen Tierarzt auf. Dieser wird wahrscheinlich eine Reihe von Tests durchführen, um die genaue Ursache zu diagnostizieren, darunter Blutuntersuchungen, Hautabstriche und eventuell Ultraschalluntersuchungen. Basierend auf der Diagnose kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden. 


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