Zwei Hühner
16.08.2021

Hühnerhaltung in der Hobbyfarm

Was für eine schöne Vorstellung, das Frühstücksei vom eigenen Huhn gelegt zu bekommen! Und das ist nur einer der guten Gründe für die private Hühnerhaltung.

Tipps für Anfänger

Wer sich Hühner anschaffen möchte, sollte zunächst prüfen, ob ausreichend Platz vorhanden ist und die Nachbarschaft keine Probleme mit dem „Gegacker“ hat. Wer mitten im Wohngebiet lebt, sollte eventuell auch besser auf den tonangebenden Hahn verzichten, der sehr früh am Morgen mit lauter Stimme das Morgengrauen ankündigt. Zum Einstieg reichen erst einmal zwei bis drei Tiere einer robusten Rasse. Diese sind im Landhandel oder beim Züchter erhältlich. Ein gesundes Huhn ist wach, aktiv, hat ein intaktes Gefieder, einen roten Kamm und atmet vollkommen geräuschlos. Ein guter Monat, um mit der Hühnerhaltung zu starten, ist der Juni, wenn die warme und trockene Jahreszeit beginnt.


Glückliche Hühner brauchen Auslauf

Als Faustregel gilt: jedes Huhn hat einen Platzbedarf von zehn bis zwanzig Quadratmeter Auslauf. Als Rückzugsort wichtig: ein gut belüfteter und vor allem trockener Stall mit Sitzstangen, Nestern sowie einem pflegeleichten und festen Untergrund mit Einstreu. Daneben brauchen Hühner vor allem eines zum Wohlfühlen: frische Luft und Sonne. Zudem mögen die Tiere Schatten und Schutz spendende Büsche, ein Staubbad zur Gefiederpflege und frisches Grün unter den Füßen. Ein gutes Hühnerstallklima zeichnet sich durch frische, trockene Luft aus. Ziehen darf es dabei aber nicht. Wichtig ist auch, dass zwar Sauerstoff, aber keine anderen Tiere, etwa Marder oder Ratten, in den Stall gelangen können.


Etwas Gesundes zum Picken

Hühner sind Allesfresser und brauchen weitaus mehr als nur Körner: Gras, Obst, Gemüse, Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Proteine. Damit ein Huhn ein Ei legen kann, muss es eine im Verhältnis zum Körper riesige Menge Eiweiß produzieren, daher muss der Rohproteingehalt im Futter stimmen. Zudem brauchen die Hühner Kalk für stabile Eierschalen.


Eieiei!

Rund zehn Tage brauchen Hühner, um sich im neuen Heim einzugewöhnen. In dieser Zeit legen sie meist keine Eier. Ein Huhn sucht sich sein Nest zum Eierlegen übrigens gern selber aus, was mehrere Nester im Stall erforderlich macht. Ein gesundes, glückliches Huhn kann im Jahr bis zu 200 Eier legen. Mit abnehmender Tageslichtlänge nimmt auch das Eierlegen ab.


Bitte beachten

So schön es auch ist, das Frühstücksei vom eigenen Huhn gelegt zu bekommen: Die private Hühnerhaltung ist kein rechtsfreier Raum. Umso wichtiger ist es, sich vor der Anschaffung mit den gesetzlichen Vorschriften vertraut zu machen und Bestimmungen wie etwa die im Tierschutz-, Seuchen-, Bau- und Nachbarrecht zu beachten. Wer Hühner hält, ist grundsätzlich verpflichtet, dies dem zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse zu melden sowie die tierschutzrechtlichen Anforderungen an die Haltung zu beachten. Dazu zählen etwa regelmäßige Impfungen. Hühner sind Kleintiere, sodass ihre reine Haltung in Wohngebieten ohne Genehmigung zulässig ist. Wer zur Miete wohnt, sollte jedoch das Gespräch mit dem Vermieter suchen. Mobile Ställe sind genehmigungsfrei und erfreuen sich aus diesem Grund bei Hobbyhaltern wachsender Beliebtheit. Ein fester Stall muss die Anforderungen des Baurechts beachten, wie Vorgaben zu Mindestabständen zu Nachbargrundstücken oder zur maximalen Stallgröße, was in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt wird. Wer unsicher ist, wo welche Formalien gelten, fragt beim zuständigen Bauamt nach.

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