Was verursacht den typischen Hundegeruch?
Es gibt kaum einen Hund, der nicht „nach Hund“ riecht. Nasses Fell „mufft“ fast immer. Dafür gibt es sogar eine wissenschaftliche Erklärung: Die Ausscheidungen von Bakterien und Hinterlassenschaften von Hefepilzen finden sich in jedem Hundefell. Dazu kommen abgestoßene Hautschuppen und Haare. Solange das Haarkleid trocken ist, sind diese wenig bis überhaupt nicht zu riechen. Kommen jedoch Feuchtigkeit oder Wasser ins Spiel, wird ́s interessant: Geruchsstoffe werden gelöst, verdunsten und setzen unangenehme Geruchsmoleküle aus dem Haarkleid frei.
Welche Hunderassen riechen weniger?
Es gibt in der Tat Hunderassen, deren Geruch weniger stark ausgeprägt ist. Hunde ohne ausgeprägte Unterwolle, etwa Pudel oder Havaneser sowie Hunde mit besonders feinem und kurzem Fell – dazu zählt unter anderem der Whippet – bestehen den Geruchstest meist besser als solche, bei denen die Talgdrüsen aktiver sind und die ein fettigeres Fell haben. Das schützt sie gut vor Feuchtigkeit und Kälte, neigt allerdings auch zu stärkerem Eigengeruch. Zu den etwas „dufteren” Hunderassen gehören unter anderem die meisten Retriever, Cocker Spaniel und auch der Mops.
Mögliche Ursachen, warum Ihr Hund stinkt
Normalerweise befindet sich die Keimflora auf der Haut eines Hundes im Gleichgewicht. Kommt es zu Entgleisungen oder Infektionen mit hautfremden Keimen, so kann sich dies in dauerhaftem üblen Geruch äußern. Auch von anderen Körperteilen des Hundes kann ein unangenehmer Hundegeruch ausgehen. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, mal genauer hinzuriechen: Wo entspringt die unangenehme Ausdünstung – aus dem Fell, aus dem Maul oder den Ohren, sind die Analdrüsen schuld oder liegt´s doch an der Ernährung des Tieres?
Ihr Hund stinkt aus dem Maul?
Stinkt Ihr Hund aus dem Maul, so kommen ganz verschiedene Ursachen als Auslöser in Betracht. Eine Magenverstimmung kann ebenso Maulgeruch auslösen, wie Zahnstein, Zahnfleischentzündungen oder gar entzündete Zähne. Daher gehört der Blick ins Maul bei jedem Tierarztbesuch zum Standard. Stinkt Ihr Hund aus dem Maul, kann dies zudem auf Krankheiten wie Diabetes oder Nierenerkrankungen hinweisen. Maulgeruch ist daher ein ernstzunehmendes Symptom. Allerdings deutet er nicht immer auf eine Erkrankung hin: Manchmal liegt´s auch einfach nur am Futter. Futtermittel mit einem besonders intensiven Geschmack haben meist auch einen intensiven Geruch. Dazu gehören unter anderem Pansen oder Kauartikel aus Rinderkopfhaut. Lag der Maulgeruch nur an der letzten Mahlzeit, sollte sich der Mief nach einiger Zeit verflüchtigen.
Ihr Hund stinkt aus den Ohren?
Kommt der starke Geruch aus den Ohren Ihres Vierbeiners, ist das ein Fall für den Tierarzt. Gerade bei abgeknickten, stark überhängenden oder stark behaarten Hundeohren entsteht ein feucht-warmes Milieu, in dem sich Pilze, Bakterien sowie Parasiten sehr wohlfühlen. Ohrmilben verursachen einen typischen Geruch im Gehörgang. Stinkende Hundeohren zusammen mit dunklem Sekret deuten auf eine Ohrenentzündung hin. Lassen Sie Ihren Vierbeiners auf jeden Fall von einem Tierarzt untersuchen, damit die Ursache, warum Ihr Hund aus den Ohren stinkt, erkannt und behandelt werden kann. Zudem ist eine Ohrenentzündung für einen Hund eine schmerzhafte Angelegenheit, die mit quälendem Juckreiz einhergeht und rasch behandelt werden muss.
Das Fell Ihres Hundes stinkt?
Sollte der strenge Hundegeruch eindeutig vom Fell ausgehen, gilt es, das Haarkleid genau unter die Lupe zu nehmen. Ist das Fell nass oder mit Exkrementen verschmutzt, ist der Grund für den Mief schnell ausgemacht.
Doch auch die Ernährung kann eine Rolle spielen: Wurde eine neue Futtersorte ausprobiert oder wurden geruchsintensive Leckerli gereicht, können ernährungsbedingte Ausdünstungen auftreten. Diese lassen durch Umstellung oder Weglassen des Futters im Laufe der Zeit wieder nach oder verschwinden gänzlich.
Ist das Hundefell verfilzt oder kratzt sich Ihr Vierbeiner auffallend häufig oder intensiv, können sich Bakterien in seinem Haarkleid angesiedelt haben. Hier hilft eine ausgiebige Fellpflege, die vorbeugend und regelmäßig zur Routine gehören sollte.
Ist die Haut über größere Flächen hinweg irritiert, können auch Allergien oder Parasiten dahinterstecken. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung einleiten.
Ihr Hund pupst viel und stinkt?
Gase im Bauch und damit Blähungen entstehen bei der Verdauung. Dabei helfen Bakterien. Je nachdem, welches Futter und wie viel im Hundemagen gelandet ist, bilden diese Methan, Wasserstoff, Schwefelverbindungen und Kohlenstoffdioxid. Diese Gase müssen wieder abgegeben werden: Ihr Hund pupst. Treten Blähungen auffallend häufig oder ausgeprägt auf, können Erkrankungen der Verdauungsorgane oder Unverträglichkeiten gegen einzelne Futtermittel vorliegen. Auch ein Wurmbefall kann verstärkt dafür sorgen, dass Ihr Hund pupst. Dann sollte auf jeden Fall der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Apropos Tierarzt – Blähungen können auch mal als Nebenwirkung von Arzneimitteln auftreten.
5 Tipps - was können Sie tun, wenn Ihr Hund stinkt
Je nachdem, worin der unangenehme Geruch Ihres Vierbeiners begründet liegt, sind unterschiedliche Maßnahmen angesagt. In den meisten Fällen ist vor allem die Prävention zielführend, damit Ihr Hund gar nicht erst anfängt zu stinken.
- Hochwertige Ernährung: Hochwertiges Hundefutter versorgt Ihren treuen Vierbeiner mit allen wichtigen Nährstoffen und wirkt sich nicht nur positiv auf seinen Geruch, sondern auch auf seine Gesundheit aus.
- Gesundheitschecks: Auf die Gesundheit Ihres Hundes zahlen auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt ein. Eventuelle gesundheitliche Probleme, die sich später in Maulgeruch, stinkendem Fell und mehr äußern, können frühzeitig erkannt und behandelt werden.
- Zahnpflege beim Hund: Damit Futterreste, eingetrockneter Speichel und Bakterien sich nicht als Zahnbelag am Zahnfleischrand ablagern und Entzündungen hervorrufen, ist die tägliche Zahnpflege mit spezieller Hundezahnbürste und Hundezahnpaste empfehlenswert und die beste Prävention.
- Regelmäßige Fellpflege: Die regelmäßige Fellpflege verhindert Verfilzungen und befreit das Fell von abgestorbenen Haaren, Hautpartikeln sowie Schmutzresten. Pilze, Bakterien sowie Parasiten haben kein leichtes Spiel. Krankheitsbedingte Veränderungen der Haut können schnell erkannt und im Zweifel rechtzeitig behandelt werden.
- Richtige Ohrenpflege: Hunde mit Schlapp- oder Knickohren und solche, die besonders viele Haare oder auch Allergien haben, neigen eher zu Ohrenproblemen und bedürfen aufmerksamer Pflege. Bei allen anderen Hunden dürfen Sie auf die natürliche Selbstreinigung der Hundeohren vertrauen. Zur Reinigung empfindlicher Hundeohren verwenden Sie am besten ein angefeuchtetes, fusselfreies Baumwolltuch. Reinigen Sie vorsichtig die innere Ohrmuschel. Eine spezielle, angewärmte Ohrreinigungslösung kann Anwendung bei stärker verschmutzten Ohren finden. Ihr Vierbeiner wird die Lösung selbst herausschütteln und Sie können anschließend mit einem weichen Tuch nachtrocknen.
Stinkendes Hundefell reinigen
Hundefell hat eine geradezu selbstreinigende Beschaffenheit. Selbst dann, wenn der Hund nach dem Spaziergang voller Schmutz und Feuchtigkeit ist, reicht es meist, ihm die Möglichkeit zu geben, an einem warmen Ort zu trocknen. Der getrocknete Schmutz fällt nach kräftigem Schütteln ab. Übrig gebliebene Verunreinigungen lassen sich mithilfe einer speziellen Hundebürste entfernen. Hat sich der Hund draußen in Aas oder Fäkalien gewälzt, kommt er an einer Hundewäsche nicht vorbei. Wenn möglich, das Tier erst einmal mit lauwarmem Wasser abspülen. Als zusätzliches Waschmittel dürfen ausschließlich spezielle Hundeshampoos eingesetzt werden, die eine rückfettende Wirkung haben. Seifige Pflegeprodukte für Menschen haben einen negativen Einfluss auf den pH-Wert der Hundehaut, der anders als der von Menschen ist. Sie dürfen beim Hund keine Verwendung finden.