Was bedeutet es, wenn der Hund zittert?
Zittern bei Hunden kann von leichten, kaum wahrnehmbaren Zuckungen bis hin zu deutlichen, den ganzen Körper erschütternden Bewegungen reichen. Zittern ist dabei keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom.Verschiedene Arten des Zitterns
- Physiologisches Zittern: Dieses tritt in normalen, nicht bedrohlichen Situationen auf, wie beispielsweise bei Kälte. Es handelt sich um eine natürliche Reaktion des Körpers, um die Körpertemperatur zu regulieren.
- Pathologisches Zittern: Dieses tritt als Begleitsymptom bei einer Krankheit und sollte näher untersucht werden.
- Emotionales Zittern: Hunde können aus Angst, Freude, Aufregung oder Stress zittern. Solches Zittern ist oft situationsbedingt und klingt wieder ab, sobald der Auslöser verschwindet.
- Altersbedingtes Zittern: Ältere Hunde zittern häufig aufgrund von altersbedingten Veränderungen im Nervensystem oder Muskelschwäche.
Häufige Ursachen für Zittern bei Hunden
Ein kleiner Überblick:- Angst und Stress
- Erkrankungen wie Epilepsie
- Vergiftungen (Intoxikationen)
- Kälte oder Hitzschlag
- Aufregung, sowohl positiv als auch negativ
- Alter
- Schmerzen
Emotionale Gründe, wie Angst und Stress
Zittern aus emotionalen Gründen ist bei Hunden nicht ungewöhnlich. Es kann durch verschiedene emotionale Zustände wie Angst, Aufregung, Stress oder Überstimulation ausgelöst werden. Ein Hund zittert etwa, wenn er sich in einer stressigen Umgebung befindet, wie bei einem Tierarztbesuch, oder inmitten lauter Geräusche wie Gewitter oder Feuerwerk. Auch eine unbekannte Umgebung oder Trennungsangst können auslösen, dass Ihr Hund zittert. Emotional bedingtes Zittern wird dabei oft begleitet von anderen Anzeichen wie eingeklemmter Rute, Hecheln und Winseln.Physische Ursachen, wie Kälte, Muskelschwäche und hohes Alter
Physische Ursachen für Zittern können vielfältig sein. Häufiger physischer Auslöser ist Kälte, da Hunde zittern, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen, bzw. aufrechtzuerhalten. Dies ist besonders bei kleinen, kurzhaarigen oder sehr schlanken Hunden zu beobachten, die weniger natürliche Isolation haben. Doch nicht nur Kälte kann bei Ihrem Hund Zittern auslösen. Bei hohen Temperaturen kann Ihr Hund einen Hitzschlag erleiden. Neben Zittern gehören auch starkes Hecheln, flache Atmung, beschleunigter Puls und Herzrasen zu typischen Symptomen.Nebenwirkungen von Medikamenten, Giftstoffen & allergische Reaktionen
Eine weitere wichtige Ursache für das Zittern bei Hunden kann die Reaktion auf bestimmte Medikamente oder eine Intoxikation (Giftaufnahme) sein. Verschiedene Medikamente können Nebenwirkungen wie Zittern hervorrufen. Ebenso können giftige Substanzen, die im Haushalt oder Garten vorkommen, wie bestimmte Pflanzen, Lebensmittel oder Chemikalien, zu Zittern führen. Vergiftungen gehen oft mit weiteren Symptomen wie Erbrechen, Durchfall und Krämpfen einher. Wenn der Verdacht besteht, dass das Zittern mit einem Medikament oder einer Giftstoffaufnahme zusammenhängt, ist es wichtig, umgehend einen Tierarzt aufzusuchen. Des Weiteren kann im Falle einer allergischen Reaktion das Immunsystem Ihres Hundes überreagieren und starkes Zittern am ganzen Körper verursachen.Wann ist Zittern beim Hund gefährlich?
Nicht jedes Zittern ist sofort ein Grund zur Sorge. Es gibt jedoch Situationen, in denen das Zittern als Warnzeichen für ernsthafte Gesundheitsprobleme betrachtet werden sollte:- Anhaltendes Zittern: Wenn das Zittern nicht nach kurzer Zeit aufhört oder immer wieder auftritt, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
- Begleitende Symptome: Wenn das Zittern von weiteren Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Lethargie, Bewusstseinseintrübung oder -verlust, Lahmheit oder Krämpfen begleitet wird, ist eine tierärztliche Untersuchung ebenfalls dringend notwendig.
- Plötzliches Auftreten: Plötzliches und starkes Zittern ohne erkennbaren Grund kann auf eine akute Gesundheitskrise hinweisen, wie eine Vergiftung oder einen neurologischen Notfall.
Anzeichen für ernsthafte Gesundheitsprobleme
Es gibt bestimmte Anzeichen, die in Kombination mit Zittern auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hindeuten können:- Atembeschwerden: Schwierigkeiten beim Atmen oder Hecheln können auf Herzprobleme, allergische Reaktionen, Vergiftungen oder Atemwegserkrankungen hinweisen.
- Ungewöhnliches Verhalten: Bewusstseinseintrübung, Apathie, Desorientierung, Unruhe können Symptome neurologischer Probleme oder Vergiftungen sein.
- Änderungen im Bewegungsablauf: Unkoordinierter Bewegungsablauf, Lahmheiten, Krämpfe oder plötzliche Muskelschwäche sollten untersucht werden.
- Veränderungen im Fress- und Trinkverhalten: Ein plötzlicher Appetitverlust oder übermäßiger Durst können auf Stoffwechselerkrankungen hinweisen.
Behandlung von Zittern beim Hund
Die Behandlung von Zittern bei Hunden hängt von der Ursache ab.
Prävention und Pflege
Das Wohlergehen Ihres Hundes zu sichern, bedeutet auch, Maßnahmen zu ergreifen, um Zittern vorzubeugen oder zu minimieren. Hier sind einige Tipps und Pflegehinweise, die helfen können, das Zittern bei Hunden zu reduzieren.Vorbeugung von Zittern
Um physiologisches Zittern zu verhindern, stellen Sie sicher, dass Ihr Hund vor extremen Wetterbedingungen geschützt ist. Im Winter kann das bedeuten, dass Ihr Hund einen warmen Platz zum Ausruhen hat oder bei Bedarf auf dem Spaziergang einen Mantel trägt. Im Sommer achten Sie darauf, dass er sich nicht überanstrengt, überhitzt und immer Zugang zu Schatten und frischem Wasser hat.Bei emotional bedingtem Zittern identifizieren und minimieren Sie die zugrundeliegenden Stressfaktoren in der Umgebung Ihres Hundes. Das kann beinhalten, laute Geräusche zu vermeiden, einen ruhigen Rückzugsort bereitzustellen und Routinen zu etablieren, um Sicherheit zu vermitteln.
6 Pflegetipps für Hunde, die zu Zittern neigen
- Regelmäßige Gesundheitschecks: Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig vom Tierarzt untersuchen, um versteckte Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.
- Gesunde Lebensweise: Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung stärken die allgemeine Gesundheit Ihres Hundes und können Zittern vorbeugen.
- Aufmerksame Beobachtung: Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten Ihres Hundes und suchen Sie bei ungewöhnlichem Zittern einen Tierarzt auf.
- Wärme bieten: Insbesondere ältere Hunde oder solche mit kurzen Haaren profitieren von zusätzlicher Wärme.
- Stressreduktion: Vermeiden Sie Stresssituationen und schaffen Sie eine ruhige und sichere Umgebung für Ihren Hund.
- Anpassung der Ernährung: Die Fütterung Ihres Hundes sollte immer in Abhängigkeit von Alter, Aktivität, Krankheiten und spezifischen Besonderheiten gestaltet werden. Da sich im Laufe des Hundelebens viele “Eckdaten” ändern, muss die Ernährung entsprechend angepasst und optimiert werden.