Hunde mit leine
14.05.2024Lesedauer: 5 Min.

Hundeführerschein: Vorteile, Kosten und Ablauf der Prüfung

Hundeführerschein: Mehr als nur ein Nachweis

Mit dem Hundeführerschein können Hundehalter belegen, dass sie und ihr Vierbeiner ein eingespieltes Team sind. Nachgewiesen wird, dass der Hund in Alltagssituationen auf wichtige Grundkommandos hört, dass sein Halter seine Signale versteht und für niemanden eine Gefahr darstellt.
Wichtiger als der Hundeführerschein an sich ist für viele Hundehalter die Vorbereitung auf die Prüfung, die sowohl in Eigenregie als auch in Vorbereitungskursen bei Hundeschulen oder in Tierheimen stattfinden kann. Hier lernen Hundefreunde alles Wichtige über Erziehung, Haltung sowie Kommunikation mit ihrem Hund, aber auch Relevantes zur Hundegesundheit und rechtliche Infos in Bezug auf den geliebten Vierbeiner.

Das Wichtigste vorab:

  • In Deutschland ist der Hundeführerschein nicht bundesweit verpflichtend, die Vorschriften variieren zwischen den Bundesländern. Mit bestandenem Hundeführerschein entfällt mitunter eine bestehende Leinenpflicht.
  • Da es keinen bundesweit einheitlichen Hundeführerschein gibt, unterscheiden sich die Prüfungen je nach prüfendem Verband.
  • Hundebesitzer und ihre Hunde müssen zur Erlangung des Hundeführerscheins sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung absolvieren.
  • Für manche Hunderassen wie Listenhunde fordern Bundesländer Sachkundenachweise. Ob der umfangreichere Hundeführerschein als solcher anerkannt wird, variiert je nach Bundesland und sollte bei Bedarf vorab geklärt werden.
  • Die Vorbereitung auf den Hundeführerschein stärkt meist die Bindung zwischen Hundehalter und Vierbeiner, fördert das gegenseitige Verständnis und definiert die Basis für ein harmonisches Miteinander.


Was ist ein Hundeführerschein?

Der Hundeführerschein ist ein Dokument zum Nachweis der sachkundigen Hundehaltung. Mit ihm sollen zum einen die Hunde vor nicht tiergerechter Haltung geschützt und zum anderen Unfälle sowie gefährliches Verhalten durch die Vierbeiner verhütet werden. Um den Hundeführerschein zu erwerben, muss in der Regel eine theoretische und eine praktische Prüfung abgelegt werden. Während in der theoretischen Prüfung Wissen zu Pflege und Haltung, Ernährung, Gesundheit, Sozialverhalten, Hundegesetz und mehr abgefragt werden, wird in der praktischen Prüfung die Fähigkeit, den Hund in Alltagssituationen sicher zu führen, bewertet.


Was ist der Unterschied zwischen Hundeführerschein und Sachkundenachweis?

Hundeführerschein und Sachkundenachweis werden häufig synonym verwendet, sind jedoch nicht dasselbe. Der Sachkundenachweis ist oft eine verpflichtende Grundvoraussetzung für die Hundehaltung unter bestimmten Bedingungen, während der Hundeführerschein meistens eine freiwillige Qualifikation darstellt. In der Regel ist der Hundeführerschein umfassender und deckt nicht nur die Basis des Sachkundenachweises ab, sondern erweitert diese um zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten, weshalb er auch als umfassender Nachweis der Sachkunde von Hundehaltern anerkannt wird.


Anforderungen und Voraussetzungen: Wie bekomme ich den Hunde­führerschein?

Um den Hundeführerschein zu erhalten, müssen Hundehalter in der Regel eine Kombination aus theoretischer und praktischer Prüfung bestehen, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Ihrem Hund unter Beweis stellen. Die theoretische Prüfung deckt grundlegende Aspekte der Hundehaltung ab, einschließlich Ernährung, Gesundheit und rechtlichen Bestimmungen, während die praktische Prüfung das Verhalten des Hundes und des Halters in Alltagssituationen bewertet.


Kosten des Hundeführerscheins

Die Kosten für einen Hundeführerschein können je nach Region, Anbieter und Umfang der Vorbereitungskurse variieren. In der Regel liegen die Gebühren für die theoretische und praktische Prüfung zusammen zwischen 80 und 150 Euro. Hinzu kommen möglicherweise Kosten für vorbereitende Kurse oder Trainingsstunden, die je nach Hundeschule und Dauer unterschiedlich hoch ausfallen. Einige Bundesländer oder Kommunen bieten finanzielle Unterstützung oder Vergünstigungen an, um die Zugänglichkeit des Hundeführerscheins zu verbessern. Es empfiehlt sich, die Preise und Leistungen verschiedener Anbieter zu vergleichen, um ein Angebot zu finden, das den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten entspricht.


Das erwartet Sie bei der Hundeführerschein-Prüfung

Wer nimmt die Prüfung ab?

Die Prüfung für den Hundeführerschein kann von zertifizierten Hundetrainern etwa des BVZ (Berufsverband zertifizierter Hundetrainer e.V.), bei Hundeschulen und Verbänden wie dem Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) abgelegt werden.

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Wie sieht die theoretische Prüfung aus?

Die theoretische Prüfung des Hundeführerscheins ist detailliert und erfordert eine gründliche Vorbereitung. Der Multiple-Choice-Test besteht je nach abnehmender Stelle aus bis zu über 100 Fragen zu verschiedenen Themen und dauert etwa 60 Minuten. Die theoretische Prüfung deckt eine breite Palette von Themen ab, die für jeden verantwortungsbewussten Hundebesitzer unerlässlich sind, wie Hundepsychologie, Ernährung,Gesundheitsvorsorge und Erste Hilfe. Auch rechtliche Aspekte, die im Alltag mit Ihrem Vierbeiner relevant werden, sind Teil der Prüfung. Ein erfolgreicher Abschluss ist gegeben, wenn mindestens 80 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden. Erst nach dem Bestehen des theoretischen Teils ist die Teilnahme an der praktischen Prüfung erlaubt.


Wie sieht die praktische Prüfung aus?

In der praktischen Prüfung des Hundeführerscheins geht es vor allem darum, wie gut Sie und Ihr Hund als Team im täglichen Leben funktionieren. Hört Ihr treuer Begleiter auch in trubeligen Situationen gut auf Ihre Kommandos? Verstehen Sie seine Signale und können vorausschauend kritische Begegnungen oder Momente verhindern? Kehrt Ihr Vierbeiner zu Ihnen zurück und wartet er ruhig auf Sie, wenn Sie sich entfernen?

In der praktischen Prüfung absolvieren Sie gemeinsam mit Ihrem Hund in einer Gruppe mit anderen Hundehaltern und ihren Vierbeinern verschiedene Alltagssituationen, die zeigen, wie gut Sie Ihren Hund unter Kontrolle haben und auf seine Reaktionen in unterschiedlichen Umgebungen eingehen können. Typische Prüfungs-Szenarien beinhalten das Gehen an der Leine an belebten Orten, das Begegnen mit anderen Hunden und Menschen sowie das richtige Verhalten Ihres Hundes bei Ablenkungen wie vorbeifahrenden Autos oder joggenden Passanten.


Wie kann ich mich auf die Prüfung vorbereiten?

Zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Hundeführerschein gehört nicht nur das Lernen der theoretischen Inhalte, sondern natürlich auch das Training mit dem Hund. Vor allem für die Begegnung mit anderen Hunden kann es sinnvoll sein, einen Vorbereitungskurs zu belegen. Hier erhalten Sie von erfahrenen Trainern wertvolle Tipps. Diese Kurse sind jedoch keine Pflicht.

Voraussetzung für die Prüfung sind zudem, dass Ihr Hund mindestens zwölf Monate alt und mit einem Mikrochip versehen ist. Darüber hinaus muss eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung vorhanden sein und je nach Bundesland auch der Eintrag im Hunderegister vorliegen.


Häufige Fragen

Bei welchen Hunderassen brauche ich einen Hundeführerschein?
Wie lange dauert es, einen Hundeführerschein zu machen?
Wie lange gilt der Hundeführerschein?

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