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13.01.2025Lesedauer: 9 Min.

Impfung beim Hund

So können Sie Ihren Vierbeiner vor Krankheiten schützen 

Impfungen spielen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsvorsorge für Hunde. Sie sind unverzichtbar, um oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten vorzubeugen. Trotzdem existiert in Deutschland keine Impfpflicht und das Pro & Contra von Impfungen wird leider oft kontrovers diskutiert. Tierärzte sind in der überwiegenden Zahl der Fälle absolute Impfbefürworter und werden Ihnen deshalb die Impfung Ihres Vierbeiners dringend ans Herz legen. Auch gibt es die sogenannte Ständige Impfstoffkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), die den Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin bewertet. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen aus und die Tierärzteschaft richtet sich nach deren Empfehlungen. Der Nutzen von Impfungen zur Prävention von schweren und potenziell tödlichen Krankheiten bei Hunden ist in jedem Falle unbestritten.

Warum sind Impfungen für Hunde wichtig? 

Impfungen sind entscheidend zur Vorbeugung schwerwiegender Infektionskrankheiten, da sie das Immunsystem Ihres Vierbeiners trainieren, schnell auf Krankheitserreger zu reagieren und diese effektiv zu bekämpfen. Dies führt dazu, dass geimpfte Hunde eine Krankheit entweder gar nicht erst bekommen oder die Erkrankung deutlich milder verläuft. Der Impfschutz dient nicht nur dem Wohlbefinden des einzelnen Tieres, sondern ist auch wichtig für den Schutz der gesamten Tierpopulation. Die Verbreitung von Krankheitserregern wird durch die Impfung gehemmt, da geimpfte Tiere nicht erkranken und die Krankheit somit nicht auf andere übertragen können.
Auf Basis der neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen neuer Impfstoffe passen Experten Impfempfehlungen regelmäßig an. Moderne Impfstrategien betonen zwar die individuelle Notwendigkeit der Impfung, empfehlen aber gleichzeitig, nur so oft zu impfen, wie es wirklich nötig ist. Dabei wird unterschieden zwischen Impfungen, die für alle Tiere stets notwendig sind (Core– Impfungen) und solchen, die nur unter bestimmten Umständen oder in bestimmten Lebensphasen erforderlich sind (Non-Core-Impfungen).

Grundimmunisierung und Impfempfehlung für Hunde 

Die sogenannte Grundimmunisierung ist das A und O in der Gesundheitsvorsorge junger Hunde! Sie bildet praktisch das Grundgerüst für eine funktionierende Immunabwehr gegen schwerwiegende Infektionskrankheiten. Es handelt sich um mehrere Impfungen in kürzeren Abständen, die das Immunsystem mit einem Erreger “vertraut” machen, diesen dagegen stärken, also Antikörper bilden lassen und durch Erinnerungs-bzw. Boosterimpfungen in vollständige Abwehrbereitschaft versetzen.
Die Grundimmunisierung ist also die unverzichtbare Voraussetzung für einen funktionierenden Impfschutz, da sie dazu dient, dem Immunsystem des Welpen die nötigen Abwehrkräfte gegen gravierende Infektionskrankheiten “anzutrainieren”. Dieser Prozess beginnt typischerweise, wenn Ihr Welpe acht Wochen alt ist und umfasst mehrere Impfungen, die in spezifischen Abständen verabreicht werden. Diese frühen Impfungen sind wichtig, da die natürliche passive Immunität, die die Welpen zunächst durch die Aufnahme der Muttermilch erhalten, mit zunehmendem Alter immer weiter nachlässt.

Impfplan für die Grundimmunisierung 

Als Grundimmunisierung der Welpen gelten alle Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren. Folgende Core-Impfungen werden für das entsprechende Lebensalter von der StIKo (Ständige Impfstoffkommission, Stand 1.1.21) empfohlen:

8. Lebenswoche: Parvovirose, Staupe, Leptospirose,
12. Lebenswoche: Parvovirose, Staupe, Leptospirose
16. Lebenswoche: Parvovirose, Staupe 15. Lebensmonat: Parvovirose, Staupe, Leptospirose

Schon gewusst? Mütterliche Antikörper können durch Neutralisation des verabreichten Antigens (Vakzine) den Erfolg der Impfung empfindlich stören. Je höher die Spiegel dieser Antikörper sind, desto länger dauert es, bis sie abgebaut sind, und umso länger ist die Periode, in der sie eine erfolgreiche Impfung verhindern.
Da die Höhe dieser Antikörperspiegel in der Regel unbekannt ist versucht man durch zusätzliche Impfungen während der kritischen Periode, den optimalen Zeitpunkt zu treffen und den Impfling zu schützen.
Nach erfolgreicher Grundimmunisierung werden gegen Staupe und Parvovirose je nach Hersteller Wiederholungsintervalle von bis zu drei Jahren empfohlen. Gegen Leptospirose ist eine jährliche Wiederholungsimpfung erforderlich. Ab 4. Woche ist bei besonders gefährdete Welpen eine Frühimmunisierung gegen Parvovirose und Staupe möglich.

Wie oft müssen Impfungen bei Hunden aufgefrischt werden?

Nach der Grundimmunisierungen ist es entscheidend, dass regelmäßige Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden, um den Impfschutz zu erhalten. Diese Wiederholungsimpfungen sind je nach Krankheitsbild und Impfstoff alle ein bis drei Jahre erforderlich, wobei weiterhin jährliche Gesundheitschecks empfohlen werden, um das allgemeine Wohlbefinden des Hundes sicherzustellen. Einige Impfstoffe, wie der gegen Staupe oder das Parvovirus, werden üblicherweise alle drei Jahre aufgefrischt, nachdem die Grundimmunisierung abgeschlossen ist. Auch die Tollwutimpfung sollte je nach Impfstoff alle zwei bis drei Jahre aufgefrischt werden. Impfungen gegen Zwingerhusten und Leptospirose sind jährlich zu “erneuern”.
Wir empfehlen Ihnen, die Impfpläne regelmäßig mit Ihrem Tierarzt zu besprechen, um sicherzustellen, dass Ihr Hund angemessen geschützt ist und den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Gibt es eine Impfpflicht für Hunde?

In Deutschland gibt es keine allgemeine gesetzliche Impfpflicht für Hunde. Beim Reisen mit dem Hund ins Ausland können jedoch spezifische Impfungen erforderlich sein, um die Einreisebestimmungen zu erfüllen. Die Impfung gegen Tollwut ist etwa in allen EU-Ländern Einreisepflicht, wobei die Impfung mindestens drei Wochen alt sein muss. In städtischen und ländlichen Gebieten können unterschiedliche Empfehlungen gelten, basierend auf dem regionalen Risiko für bestimmte Krankheiten. Natürlich können für Ihr Tier auch zusätzliche Impfungen - über die Empfehlungen der StIKo hinausgehende- sinnvoll sein, die sich nach seiner individuellen Gefährdungssituation richten. Grundsätzlich obliegt die Entscheidung für weitere Impfungen oft im Ermessen des Hundebesitzers.
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Wichtige Impfungen für Hunde 

Core-Impfungen bei Hunden: Welche Impfungen benötigt ein Hund? 

Zunächst zur Erklärung der Begrifflichkeiten: Core-Impfungen sind die Impfungen gegen Erkrankungen, gegen die jedes Tier zu jeder Zeit geschützt sein sollte. Non-Core-Impfungen sind Impfungen gegen Erkrankungen, die in Abhängigkeit von Faktoren, wie Haltungsform, Gesundheitszustand und eventuellen Vorerkrankungen sowie Reisen abhängig sind. Core-Impfungen helfen grundsätzlich, Hunde gegen die verbreitetsten und gefährlichsten Krankheiten zu schützen. Zu den „Pflicht“-Impfungen nach der Ständigen Impfkommision Veterinärmedizin (StIKo Vet) gehören Staupe, Parvovirose und die Leptospirose. Aus tierärztlicher Sicht sollte bei Hunden neben der Parvovirose, Staupe, Leptospirose auch auf die Vakzinierung gegen Hepatitis, Tollwut und die Parainfluenza nicht verzichtet werden.
  • Parvovirus: Dieses Virus verursacht eine schwere, oft tödliche gastrointestinale Erkrankung. Es ist besonders gefährlich für junge Hunde und solche, die nicht geimpft sind.
  • Staupe: Eine hochansteckende Viruskrankheit, die die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt und das Nervensystem angreifen kann. Staupe ist bekannt für ihre hohe Mortalitätsrate, besonders bei Welpen.
  • Leptospirose: Eine bakterielle Krankheit, die durch Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Boden übertragen wird. Die Impfung wird besonders in Regionen oder bei Hunden, die häufig in natürlichen Gewässern schwimmen oder in ländlichen Gebieten leben, empfohlen.
  • Hepatitis (Hepatitis contagiosa canis, ansteckende Leberentzündung): Eine virale Erkrankung, die die Leber, Nieren, Milz und Lunge betrifft. Sie kann akut oder chronisch verlaufen und in schweren Fällen zum Tod führen. Da diese Erkrankung in der westeuropäischen Hundepopulation nur noch sehr selten beobachtet wird, zählt die StIKo diese nur noch zu den Non-Core Impfungen. Trotzdem wird der Erreger immer noch sporadisch nachgewiesen und deshalb ist die Impfung in polyvalenten Impfstoffen, also Kombinationsimpfstoffen oft noch Bestandteil.
  • Tollwut: Eine tödliche Viruserkrankung, die alle Säugetiere, einschließlich Menschen, infizieren kann. Die Übertragung erfolgt meist durch Bisse infizierter Tiere. Die Erkrankung mit Tollwut verläuft bei Tieren immer tödlich, da es keine Behandlungsmethode gibt.
Nochmal auf den Punkt gebracht: Obwohl Deutschland also seit 2008 als tollwutfrei gilt und die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung somit gering ist, bleibt die Tollwutimpfung für Hunde, die international reisen, verpflichtend. Dies gilt sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Die Impfung schützt nicht nur die Gesundheit Ihres Hundes, sondern stellt ihn auch rechtlich besser, sollte er in Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Tier kommen. Non-Core-Impfungen bei Hunden: Gegen welche Krankheiten könnte eine Impfung sinnvoll sein?

Vorteile von Kombi-Impfungen für Hunde 

Sogenannte Kombi-Impfungen bieten eine effiziente Lösung, um Hunde gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig zu schützen. Diese Kombi-Impfstoffe vereinen den Schutz gegen gängige Erkrankungen wie u.a. Staupe, Parvovirus, Hepatitis und Leptospirose in einer einzigen Vakzine. Die Grundimmunisierung mit Kombi-Impfstoffen beginnt typischerweise im Welpenalter und wird entsprechend den Empfehlungen des Tierarztes durch Boosterimpfungenin festgelegten Intervallen wiederholt, oft jährlich oder alle drei Jahre. Die Vorteile dieser Impfungen liegen nicht nur in der umfassenden Schutzabdeckung und der reduzierten Stressbelastung für Ihren Hund, sondern auch in der Zeit- und Kostenersparnis für den Halter. Bei der Planung der Impfungen sollten Sie immer die individuelle Gesundheitsaspekte Ihres Hundes und dessen spezifisches Expositionsrisiko berücksichtigen.

Tollwut-Impfung beim Hund 

Seit die Tollwut in Deutschland durch umfassende Impfmaßnahmen bei Haus- und Wildtieren als ausgerottet gilt, stuft die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) die Tollwutimpfung nicht mehr als Core-Vakzine ein. Dennoch gilt Tollwut als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten für Hunde und auch Menschen, weshalb eine Impfung oft von Tierärzten empfohlen wird u.a. auch, weil die Tollwutschutzverordnung massive Maßnahmen vorsieht, wenn in einem Gebiet die Tollwut ausbricht im Hinblick auf nicht geimpfte Tiere in diesem Bereich. Gegen Tollwut geimpfte Tiere sind in diesem Fall besser gestellt und dürfen unter Aufsicht bei ihren Besitzern zu Hause bleiben. Außerdem wird die Impfung empfohlen, da sie für Reisen innerhalb und außerhalb der EU Pflicht und damit unverzichtbar ist. Die Impfung hilft, die Verbreitung des Virus zu verhindern, indem sie sicherstellt, dass geimpfte Hunde nicht zu Überträgern werden.

Hund impfen: Kosten und Übernahme durch Tierversicherungen 

Die Kosten für Impfungen bei Hunden können variieren, u.a. sind diese abhängig vom Impfstoffhersteller und dem Impfstoff selber. Viele Tierkrankenversicherungen übernehmen die Kosten für Standardimpfungen oder bieten spezielle Pakete an, die präventive Maßnahmen wie Impfungen abdecken. DAS FUTTERHAUS und HanseMerkur sind Partner beim Thema Tierversicherungen. Entdecken Sie jetzt erstklassige Leistungen zum günstigen Preis und erhalten Sie bei Abschluss einer Tierversicherung über unsere Website einen Gutschein von DAS FUTTERHAUS.
Beachten Sie: Langfristig sind die Kosten für Impfungen oft wesentlich geringer als die potenziellen Behandlungskosten für die Krankheiten, die durch die Impfungen verhindert werden. Krankheiten, wie z.B. die Parvovirose können zu hohen Tierarztkosten führen und erfordern oft intensive und teure Behandlungen. Daher ist es sowohl aus gesundheitlicher als auch aus finanzieller Sicht sinnvoll, in die Prävention durch Impfungen zu investieren.

Wann sollten Sie von Impfungen beim Hund absehen? 

Wenn Ihr Hund an chronischen oder akuten Erkrankungen leidet oder sein Immunsystem durch eine andere Behandlung unterdrückt wird, sollte von einer Impfung abgesehen werden. Grundsätzlich sollten nur gesunde Tiere geimpft werden. Besondere Vorsicht ist bei sehr jungen Welpen geboten, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung sollte immer in enger Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, der den individuellen Gesundheitszustand Ihres Vierbeiners professionell beurteilen kann.

Welche Nebenwirkungen können Impfungen bei Hunden haben?

Impfungen bei Hunden können wie auch bei uns Menschen Nebenwirkungen mit sich bringen. Zu den häufigsten leichten Nebenwirkungen zählen:
  • Schmerzen oder Schwellungen an der Injektionsstelle
  • Müdigkeit
  • Fieber
In sehr seltenen Fällen können schwerere Nebenwirkungen auftreten, darunter:
  • Allergische Reaktionen wie Schwellungen, starker Juckreiz, ernsthafte Atembeschwerden oder anaphylaktischer Schock
  • Durchfall oder Erbrechen
Unser Tipp: Beobachten Sie Ihren Vierbeiner nach der Impfung und achten Sie auf sein Verhalten sowie körperliche Reaktionen. Gönnen Sie ihm nach der Impfung Ruhe – das Immunsystem muss Arbeit leisten und sich anstrengen. Deshalb sollte auch nur ein ganz gesundes Tier geimpft werden, am besten nachdem es 10 Tage zuvor entwurmt wurde. Bei Anzeichen von schweren oder anhaltenden Nebenwirkungen sollte umgehend ein Tierarzt kontaktiert werden.

Häufig gestellte Fragen zu Hundeimpfungen 

Wie lange kann man eine Impfung überziehen ohne Risiken?
Was tun, wenn der Impfplan unterbrochen wird?
Nebenwirkungen von Impfungen: Was ist normal?
Wie oft muss ein Hund geimpft und entwurmt werden?
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