23.06.2023Lesedauer: 3 Min.

Katzenerziehung - Ist das möglich?

Eine Katze lässt sich nicht erziehen. Sie erzieht sich ihren Menschen.“ Ein Vorurteil - oder ist es doch möglich, gewisse Erfolge zu erzielen?

Ein Stubentiger lässt sich mit Sicherheit nicht so einfach erziehen wie ein Hund. Für ein paar einfache Regeln, die das Zusammenleben von Miez und Mensch angenehm gestalten, ist sie aber durchaus zugänglich. Während der „Ausbildung“ einer Samtpfote sind viel Konsequenz, ein langer Atem und vor allem ganz viel Geduld erforderlich.

Betteln und Räubern bei Tisch untersagt

Gegen Betteln hilft nur eines: Konsequenz. Mahlzeiten gibt es ausschließlich aus dem Napf. Und wenn Ihr Heimtiger Sie noch so flehentlich anschaut: Vom Tisch dürfen keine Brocken in den hungrigen Katzenmagen herabfallen. Raubritter, die verbotenerweise auf dem Tisch auf Beutezug sind, werden mit einem klarem „Nein“ und eventuell auch einem Händeklatschen konsequent auf den Boden verwiesen.


Pünktlich nach Hause kommen

Rufen Sie Ihre Katze immer bei ihrem Namen. So lernt sie schnell, auf einen entsprechenden Zuruf zu reagieren. Samtpfoten haben ein gutes Zeitgefühl. Wenn Sie Ihren Freigänger immer zur gleichen Zeit ins Haus rufen und nach seiner Heimkehr füttern, wird er nach kurzer Zeit ganz von allein pünktlich auf der Matte stehen.


Den Kratzbaum annehmen

Dieses Möbelstück ist eines der wichtigsten im Katzenalltag. Vor allem, um Sofa und Sessel vor spitzen Krallenattacken zu verschonen. Zeigen Sie Ihrer Katze während der Gewöhnung an den Baum immer wieder, wo er steht, und verbinden Sie das gute Stück mit positiven Erlebnissen wie Schmuseeinheiten, einem kurzen Spiel oder auch einem Leckerli. Vielfach hilft es, dem Stubentiger die Kratzbewegungen vorzumachen. Noch attraktiver wird das Kratzmöbel mit ein wenig Katzenminze.


Ganz wichtig ist die Belohnung

Zeigen Sie Ihrer Katze, dass Sie mit ihr zufrieden sind. Die Belohnung für einen perfekt ausgeführten Auftrag muss aber nicht unbedingt ein Leckerli sein: auch lobende Worte und ein freundliches Streicheln werden wohlwollend entgegengenommen.
Stellen Sie sich und der Katze zuliebe nur wenige, wirklich notwendige Regeln auf. Das schont die Nerven aller Beteiligten. Wenn ein „Nein“ oder Händeklatschen bei der Katze keine Reaktion auslösen, gibt es ein paar weitere Tricks, die helfen können. Ein gezielter Schuss mit einer Wasserpistole oder einer Blumenspritze aus dem Hinterhalt hilft, unerwünschtes Verhalten zu unterbrechen.
Wichtig ist, dass der Schnurrer nicht merkt, woher die kurze Dusche kommt, damit ein Lerneffekt entsteht. Hilfreich ist es auch, ein scharfes „Nein“ mit einem Anpusten ins Gesicht zu verstärken. Das kommt beim Stubentiger wie ein Fauchen an und signalisiert: „Lass das!“.

Keine Katzen auf dem Tisch

Kein Kralleneinsatz beim Spiel

Wenn Ihr Stubentiger im Überschwang der Gefühle Krallen und Zähne einsetzt, stoppen Sie das Spiel sofort mit einem deutlichen „Nein“, eventuell gefolgt von einem kleinen Nasenstüber, bei dem Sie Ihren Finger auf die Nase der Katze legen. Wenden Sie sich dann von Ihrer Katze ab und signalisieren Sie ihr so „Nun ist Schluss“.


Bitte haben Sie Geduld

Erwarten Sie nicht, dass Ihre Katze ein Verbot gleich beim ersten Mal befolgt. Wenn Ihre Katze sich falsch verhalten hat, reagieren Sie am besten immer auf die gleiche Art: Sprechen Sie mit fester und leicht erhobener Stimme Ihr Verbot aus. Wichtig ist, dass die Ermahnung unmittelbar auf den „Fehltritt“ erfolgt. Bei Schelte im Nachhinein kann die Katze keinen Bezug mehr zum Fehlverhalten herstellen.


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