Der Zyklus der Hündin lässt sich in 4 Phasen unterteilen: Proöstrus (=Vorbrunst), Östrus (=Brunst) Metöstrus (=Nachbrust) und Anöstrus (=sexuelle Ruhephase). Zur Läufigkeit rechnet man die beiden Phasen Vorbrunst und Brunst. In der Vorbrunst oder auch Proöstrus genannt, schwillt die Vulva der Hündin an. Des Weiteren hat sie in dieser Phase einen blutigen Ausfluss. Die Ausflussmenge kann dabei individuell variieren. In jedem Fall sollten Sie Ihre Wohnung, insbesondere Teppiche, Sofas, Sessel, Schlafplätze etc. vor dem blutigen Ausfluss der Hündin
Während der Läufigkeit fällt bei einigen Hündinnen ein ausgeprägtes Putzverhalten, insbesondere im Anogenitalbereich auf. Zudem markieren sie ihr Territorium mehr, als sie es normalerweise tun, d.h. sie urinieren öfter als sonst. Ihr Verhalten erinnert dabei oft an das eines markierenden Rüden, da die Hündin in der Hocke ihr Bein anhebt und scheinbar alle paar Meter „muss“. Damit setzt sie instinktiv die ersten Duftmarken für die Rüden. Erstes untrügliches Anzeichen für eine bevorstehende Läufigkeit der Hündin ist auch die zunehmende Anzahl an Verehrern, die die Hündin ausgiebig beschnüffeln. Ob und wie sich das Verhalten in der Läufigkeit verändert, ist sehr unterschiedlich. Viele Tiere zeigen eingeschränkte Gehorsamkeit, entfernen sich auf Spaziergängen weiter von ihrem Besitzer und lassen sich schlechter abrufen. Andere werden eher ruhig, anhänglich und fordern viele Streicheleinheiten. Ein Großteil der Hündinnen schläft deutlich mehr, wirkt träge und eher melancholisch.
Jede Hündin hat ihren ganz individuellen Zyklus. Der Großteil der Hündinnen wird 2x pro Jahr läufig, es gibt aber auch hier individuelle Unterschiede. Zudem gibt es Rassen, u.a. den Basenji, der nur 1x im Jahr läufig wird. In der Regel tritt die erste Läufigkeit zwischen dem 6. und dem 12. Lebensmonat der Hündin auf, bei großen Rassen kann es aber durchaus auch später sein. Kleine Rassen werden meistens früher läufig als mittelgroße und große Rassen. Bei einigen Hündinnen verläuft die erste Läufigkeit ihres Lebens als sogenannte "stille Hitze" oder "Läufigkeit". Hierbei stellt man bei der Hündin keine äußerlich sichtbaren Anzeichen fest, obwohl schon die hormonell typischen Veränderungen erfolgen. Die Gefahr besteht darin, dass diese stille Läufigkeit unentdeckt bleibt und die Hündin unerwünscht, also fehlgedeckt wird.
Ein weiteres Phänomen ist das des "Split-Östrus". Insbesondere bei jungen Hündinnen ist dies keine Seltenheit. Beim Split-Östrus zeigen die Tiere im Proöstrus klassische Anzeichen für eine Läufigkeit. Diese verschwinden nach kurzer Zeit allerdings vollkommen, um dann, nach einigen Tagen oder Wochen wieder aufzutauchen.
Bei der ersten Läufigkeit kann es vorkommen, dass die Hündinnen verunsichert sind. Insbesondere, wenn Rüden sich der Hündin nähern, reagieren viele auf die aufdringlichen Annäherungsversuche mit Angst oder versuchen zu fliehen. Andere wehren sich nicht und “ertragen” den anderen Hund. Auch aggressives Verhalten gegenüber anderen Artgenossen ist möglich.
Während der ersten Läufigkeit beobachtet man bei vielen Hündinnen, dass sie besonders viel schlafen und sich zurückziehen. Zudem putzen sie sich mehr als sonst und markieren vermehrt ihr Territorium.
Die Dauer der Läufigkeit kann individuell variieren, Schwankungen sind hier durchaus üblich und möglich. Zudem gibt es rassespezifische Unterschiede. Entscheidend ist, dass bei Ihrer Hündin der Zyklus einen regelmäßigen Rhythmus aufweist mit gleichbleibender Länge und konstantem Auftreten im Jahr. Notieren Sie sich am besten immer den Zeitpunkt der Läufigkeit, die Dauer und ob es Auffälligkeiten gab. In letzterem Fall sollten Sie immer einen Tierarzt konsultieren.
Während der Läufigkeit verändert sich der Hormonhaushalt der Hündin. Diese Tatsache kann viele Veränderungen mit sich bringen - Verhaltensänderungen, Durchfall und Erbrechen, Inappetenz oder Heißhunger, gesteigerte oder reduzierte Aktivität - vieles ist möglich.
Die Läufigkeit Ihrer Hündin kann sehr nervenaufreibend sein! Um sich und Ihrem Vierbeiner diese Zeit zu erleichtern, können Sie sich an die folgenden Tipps halten:
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