Nicht alle Fische passen zusammen
Goldfisch und Guppy? Geht nicht. Neons und Harnischwelse? Passt! Bitte erkundigen Sie sich vor der Ansiedlung neuer Fische, ob diese zu den bereits im Becken vorhandenen Schwimmern passen. Manche Arten gehören einfach nicht zusammen: So sollte unbedingt vermieden werden, dass der eine den anderen als Futter betrachtet und innerhalb kürzester Zeit die Jagdsaison im Becken eröffnet.Andere Fische wiederum benötigen völlig unterschiedliche Wasserparameter, um sich wohl zu fühlen. Dazu gehören neben der Temperatur im Schwimmareal auch pH-Wert und Wasserhärte. Selbst bei der Einrichtung sind die Geschmäcker verschieden: Dichter Pflanzenbesatz etwa dient einigen Fischen in erster Linie als Rückzugsmöglichkeit, andere würden das frische Grün innerhalb kürzester Zeit bis auf die Wurzeln abraspeln.
Bitte neu einrichten
Bei territorialen Fischarten, etwa ostafrikanischen Buntbarschen, ist die Integration neuer Mitbewohner eine kleine Herausforderung. Territoriale Tiere unterteilen ihr Aquarium in eindeutige Reviere.Für neue Mitbewohner, die diese Reviergrenzen nicht kennen, ist in der Regel erst einmal kein Platz. Für die Eingliederung neuer Mitbewohner müssen die Reviergrenzen daher erst aufgebrochen werden.Meist fungieren Dekorationsgegenstände wie Wurzeln, Steine und Pflanzen als Markierungspunkte der Hoheitsgebiete. Hier ist es sinnvoll, vor dem Einsetzen neuer Fische die Einrichtung zu verändern, so dass sich alle Tiere neue Reviere abstecken können.
Eile mit Weile
Für den Einzug neuer flossiger Mitbewohner sollten Sie sich auf jeden Fall Zeit nehmen. Am Tag vor dem Fischkauf steht erst einmal ein 30 %iger Wasserwechsel an. Eine für die Fische stressige Grundreinigung sollte aber vermieden werden. Falls das Platzangebot in Ihrer Wohnung es zulässt: Ideal für neue Aquarienbewohner ist es, diese vorerst in einem separaten Becken unterzubringen. Ein Umzug ist auch für Fische ein anstrengender Prozess und kann durchaus auch einmal zum Ausbruch einer Krankheit führen. Dank eines Zweitbeckens kann sich diese dann nicht auf die bereits vorhandenen schwimmende Schönheiten übertragen
Gute Reise
Der Transport neuer Aquarienbewohner vom Zoofachhandel oder Züchter ins heimische Becken erfolgt meist in einem gut verschlossenen Plastikbeutel. Dieser eignet sich ausschließlich als temporäre Unterkunft, in der die Tiere nicht mehr als drei bis vier Stunden verweilen sollten.Nicht, dass ihnen über kurz oder lang die Luft (besser gesagt, der Sauerstoff im Schwimmwasser) ausgeht. Besonders wichtig bei frostigen Außentemperaturen: den Wasserbeutel entweder mit einer dicken Schicht Zeitungspapier oder noch besser einer gut isolierten Thermo- oder Styropor- Box vor Kälte schützen. Ist die Transportkiste bereits auf die gleiche Temperatur wie das Wasser vorgewärmt, bleibt es unterwegs bei allem Umzugsstress deutlich angenehmer.
Der Leitwert - ein besonders wichtiger Parameter
Mithilfe eines Leitwertmessgeräts lässt sich feststellen, wann im Aquarium mal wieder ein Wasserwechsel fällig ist: Umso länger das Wasser nicht gewechselt wird, desto höher wird der Leitwert. Steigt dieser um 30% zum Ausgangswert, steht ein Wasserwechsel an.Stellen Sie bei Ihren regelmäßigen Messungen fest, dass der Leitwert in Ihrem Becken besonders schnell ansteigt, sollten Besatzdichte und Fütterungsgewohnheiten überdacht werden.Sollten Sie kein Leitwertmessgerät zur Hand haben, bringen Sie gern eine Wasserprobe Ihres Beckens in die Aquaristik-Abteilung in Ihrem DAS FUTTERHAUS-Markt mit. Unsere Aquaristik-Spezialisten bestimmen für Sie den Leitwert Ihres Aquarienwassers und geben Ihnen auch die entsprechenden Informationen zu den Becken im Markt.
Langsam abtauchen
Glücklich zu Hause angekommen, müssen die Fische langsam an die neuen Wasserbedingungen angeglichen werden. Hierfür öffnen Sie die Transporttüte und überführen die Fische in ein sauberes, nur für diese Zwecke genutztes, Gefäß. Entnehmen Sie Ihrem Aquarium in etwa die gleiche Menge Wasser, wie in der Transporttüte vorhanden war und füllen dieses in den Behälter mit den neuen Fischen. Warten Sie etwa 20 Minuten. Entnehmen Sie die Fische mithilfe eines Keschers aus dem Übergangsbehälter und setzen Sie die Tiere dann vorsichtig ins Aquarium ein.Bitte füllen Sie niemals das Händlerwasser in Ihr Aquarium. Auch wenn die neu gekauften Fische vollkommen gesund erscheinen, könnten sich im Wasser Krankheitserreger befinden, gegen die ihre Neuankömmlinge zwar immun sind, ihr Altbestand jedoch nicht.So kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass die Neuankömmlinge gesund bleiben, beim Altbestand aber Krankheiten auftreten.Schonkost für Neuankömmlinge
Hat Ihr Aquarium bereits Bewohner, sollten diese am Tag des Neueinsatzes gar nicht oder nur sehr sparsam gefüttert werden. So wird das Aquarienwasser nicht unnötig mit Futterresten und Ausscheidungen belastet. Im Übrigen sind Fische, deren Bäuche wohl gefüllt sind, neuen Mitbewohnern gegenüber nicht unbedingt friedvoller gestimmt, als solche, denen der Magen knurrt.Halten Sie sich auch mit dem Füttern der Neuankömmlinge in den ersten 24 Stunden besser zurück: ein Umzug ist stressig und die Fische benötigen erst einmal viel Ruhe, um sich in ihrer neuen Umgebung zu orientieren.
Alles klar?
Kontrollieren Sie die Wasserwerte in den ersten Tagen nach dem Neubesatz regelmäßig und beobachten Sie besonders die Neuankömmlinge intensiv. Wie ist das Verhalten der Tiere? Sehen alle kleinen Schwimmer gesund aus? Zeigen sich auch keine Veränderungen auf Schuppen oder Flossen?Von der prophylaktischen Gabe eines Breitbandmittels in das Becken ist übrigens vehement abzuraten. Die Gabe eines Medikaments ist nur dann sinnvoll, wenn es explizit auf eine bereits ausgebrochene Krankheit abgestimmt ist.