Stöcker zerbeißen ist normal
Junge Hunde entdecken einen Großteil ihrer Welt mit dem Maul. Sie müssen erst lernen die Kraft ihrer Zähne richtig einzuschätzen. So ist es ganz normal, dass Stöckchen, Tannenzapfen, Blätter oder andere interessante Dinge beim Spaziergang aufgelesen, weggetragen, in aller Seelenruhe zerbissen und Teile davon auch einmal heruntergeschluckt werden. Dabei erleichtert ihnen das Kauen auf harten Gegenständen den Zahnwechsel. Ist dieser vollständig abgeschlossen hören die meisten Hunde von selbst auf, auf allem herumzukauen, was ihnen vor die Nase kommt. Entsprechend ist es vollkommen in Ordnung einem jungen Hund das Kauen auf verschiedensten Gegenständen zu erlauben. Misst der Welpe seine Kieferkräfte am Tischbein oder den neuen Schuhen, darf selbstverständlich eingeschritten werden. Findet der Kleine hingegen beim Spaziergang ein schönes Stück Holz, darf er dieses ruhig in aller Seelenruhe im Garten zerlegen. In einer späteren Lebensphase macht es dann durchaus Sinn, ein zuverlässiges "Aus!" mit dem Hund zu trainieren.
Unerwünschte Konditionierung vermeiden
Für Welpen und erwachsene Hunde gilt gleichermaßen: Absolut unbekömmliche Gegenstände sollten dem Hund kommentarlos und so ruhig und nebensächlich wie möglich weggenommen und außer Sichtweite gebracht werden. Insbesondere ein junger Hund kann den Unterschied zwischen dem erlaubten Beißholz und der attraktiv duftenden Alufolie nicht kennen. Umso wichtiger ist es, so wenig Aufhebens wie möglich um einen "Fehlgriff" zu machen.Wer nicht möchte, dass sein Welpe als ausgewachsener Hund ausschließlich mit der Nase auf dem Boden spazieren geht, sollte ständiges Stöckchen werfen oder kicken vermeiden. Dass Steine in keiner Weise als Apportier-Spielzeug für den Hund in Frage kommen, versteht sich von selbst. Das Spiel mit Futterdummies während der Gassirunde ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen: Es bestärkt kleine "Trüffelsucher" schnell darin, sich während der Gassirunde gezielt auf die Suche nach Leckereien zu begeben. Im schlimmsten Fall denkt der Vierbeiner schon beim Verlassen des Hauses an nichts anderes mehr als an eine ausgedehnte Futtersuche. Das kann den Hund ziemlich stressen. Statt erholsamem Spaziergang wird die gemeinsame Zeit an der frischen Luft so schnell zur Anstrengung für alle Beteiligten.
Leckerlis nicht als Ersatz verwenden
Ihr Hund hat etwas Fressbares gefunden? Bitte kommen Sie nicht auf die Idee, den unattraktiven Fund gegen ein gesundes Leckerli auszutauschen! Ein Hund lernt schnell, dass sich der Fund irgendetwas Fressbarem, als Tauschware gegen eine schmackhafte Belohnung aus Ihrer Tasche einsetzen lässt. Wer wirklich hundertprozentig auf Nummer Sicher gehen möchte, dass sein Hund unterwegs nichts aufnimmt oder aber mit einem Vierbeiner zusammenlebt, mit dem trotz aller Erziehungsbemühungen beim Anblick eines weggeworfenen Wurstzipfels die Pferde durchgehen, sollte zu einem Maulkorb mit Fressschutz greifen. Gerade in Zeiten oder Gegenden, in denen verstärkt Giftköder ausgelegt werden, gibt dieses Accessoire Sicherheit für Hund und Mensch. An das Tragen eines Maulkorbs gewöhnt sich ein Hund übrigens genauso wie an Halsband und Geschirr.