14.02.2024Lesedauer: 6 Min.

Was fressen Igel?

Mit ihrem dunkel gebänderten Stachelgewand sind Igel faszinierende Tiere, die durch ihre kleine Gestalt, den langsamen Gang und die Kulleraugen so manchen Beschützerinstinkt wecken. Doch die nachtaktiven Wildtiere kommen in der Natur bestens zurecht und benötigen nur selten tatsächlich Hilfe. Wie äußert es sich, dass ein Igel Hilfe benötigt? Was fressen Igel in der Natur? Was dürfen Igel fressen und was nicht?

Was fressen Igel in der freien Natur?

Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv, weswegen sie uns nur selten über den Weg laufen. Als Lebensraum bevorzugen die kleinen Wildtiere kleinteilige, geschützte Strukturen wie Hecken, Gebüsche oder Ränder von Laubwäldern. Diese bieten ihnen Versteckmöglichkeiten und ausreichend Nahrung. In besiedelten Gebieten werden sie vor allem in Parks und Gärten mit entsprechender Bepflanzung entdeckt. Igel zählen zu den Insektenfressern. Auf ihren nächtlichen Wanderungen suchen sie vor allem nach Käfern, Schnecken, Spinnen, Larven und Würmern. Diese proteinreichen Beutetiere bilden die Hauptgrundlage ihrer Ernährung. Doch Igel beschränken sich nicht nur auf Insekten, sie fressen auch Vogeleier und in seltenen Fällen Aas. Pflanzliche Kost, wie Obst und Gemüse, oder Nüsse können die Stachelpelze hingegen nicht verdauen. Wenn ein Igel sich an Fallobst zu schaffen macht, dann befinden sich darin vermutlich Würmer oder andere Insekten.


Wann sollte man Igel füttern?

Die Ernährung der Igel unterliegt im Laufe des Jahres saisonalen Veränderungen, die eng mit den sich ändernden Bedingungen in ihrer Umgebung zusammenhängen. Grundsätzlich benötigen Igel als Wildtiere keine zusätzliche Fütterung. In manchen Situationen kann sie temporär sinnvoll sein.

Im Frühling, wenn die Temperaturen steigen und die Natur zum Leben erwacht, erwachen auch die Igel aus ihrem Winterschlaf. Jetzt brauchen sie viel proteinreiche Nahrung, um ihre Energievorräte wieder aufzufüllen. Während der letzten Monate haben die stacheligen Wildtiere im Winterschlaf bis zu 40% ihres Körpergewichts verloren. Erwachen die Igel zu früh, stehen die proteinreichen Insekten mitunter noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. In diesem Fall macht eine temporäre, geschützte Futterstelle Sinn.


Igel im Winterschlaf

Um den Nahrungsmangel in der kalten Jahreszeit zu überbrücken, halten Igel in der Zeit von November bis März Winterschlaf. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich drastisch. Die Körpertemperatur sinkt etwa auf 5° Celsius, die Atemfrequenz und auch der Herzschlag verlangsamen sich auf einen Bruchteil des Normalen. So wird der Energieverbrauch stark reduziert und der Igel kann den Winter über in seinem Unterschlupf dank seiner Fettreserven überleben. Den Winterschlaf verbringen Igel in ihrem Winterquartier eingekugelt und von schützenden Blättern umgeben. Wer über eines stolpert, sollte es behutsam wieder mit Laub bedecken. Meist erwachen die Tiere gar nicht.

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Wann brauchen Igel Hilfe?

Ein gesunder und gut genährter Igel benötigt in der Regel keine Hilfe vom Menschen. Die robusten Tiere sind in der Regel in der Lage, sich selbst zu versorgen. In der nahrungsarmen Zeit im frühen Frühjahr und vor dem Winterschlaf können sie mit Futter unterstützt werden.

Darüber hinaus gibt es Situationen, in denen Igel Hilfe benötigen, um ihr Überleben zu sichern. Es gibt einige Anzeichen, die Ihnen zeigen, dass ein Igel hilfsbedürftig ist.

  • Unterernährte Igel: Wenn Sie einen Igel entdecken, der extrem dünn ist, könnte dies auf einen Nahrungsmangel, aber auch auf eine Krankheit hinweisen. Ein Tierarzt erkennt den Unterschied und kann Sie beraten. Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten „Hungerlinie“, die auch als „Hungerknick“ bezeichnet wird.
  • Verletzungen oder offensichtliche Krankheiten: Igel, die unterkühlt sind oder offensichtliche Verletzungen aufweisen, benötigen professionelle Hilfe. Nehmen Sie am besten sofort Kontakt mit einer Igelstation oder einem Tierarzt auf.
  • Hilflose Jungtiere: Ein Igelnest ohne Igelmutter ist noch kein Grund zum Eingreifen. Oft verlassen die Igelweibchen das Nest zur Futtersuche, teils sogar für Stunden. Ein hilfloses Jungtier ist tagsüber außerhalb des Nestes, fiept oder liegt gar apathisch auf der Seite. In diesem Fall muss sofort Kontakt mit einer Igelstation oder einem Tierarzt aufgenommen werden, um dem Tier zu helfen.
  • Tagaktive Igel: Gesunde Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Torkeln die Tiere tagsüber herum und wirken dabei apathisch und abgemagert, ist dies ein Zeichen dafür, dass sie geschwächt oder gar krank ist. Diese Igel sollten schnellstmöglich von einem Experten untersucht werden. 

Für den Transport zu einer Igelstation oder zu einem Tierarzt empfiehlt sich eine mit Handtüchern ausgelegte Transportbox, etwa für Kaninchen oder Katzen. Im Zweifelsfall geht auch ein Karton, der mindestens A4 Maß hat und entsprechend hoch ist, dass der Igel nicht ausbüxen kann.


Igel füttern: Was fressen Igel und was nicht?

In dem Fall, dass das Füttern von Igeln geboten ist, ist es wichtig zu wissen, was Igel fressen dürfen und was nicht. Als Insektenfresser benötigen die stacheligen Wildtiere protein- und fettreiche Nahrung.

Auch wenn es gut gemeint ist: Sammeln Sie keine Insekten wie Würmer oder Schnecken, da diese mitunter auch Parasiten übertragen und dem geschwächten Igel schaden können. Sie können den kleinen Wildtieren stattdessen feuchtes Katzenfutter – mit hohem Fleischanteil und ohne Gelee, Getreide, Gemüse oder Zucker – vermengt mit etwas Haferflocken in einem flachen Schälchen anbieten. Auf 100 Gramm Katzenfutter reicht ein Teelöffel Haferflocken oder alternativ auch Weizenkleie. Angebratenes Hackfleisch, gekochtes Hühnchen oder gekochtes Ei fressen Igel auch gern. Damit diese Nahrung bekömmlich und tiergerecht ist, darf sie natürlich nicht mit Salz oder Gewürzen zubereitet werden.


Was fressen junge Igel?

Junge Igel, auch Igelbabys oder Jungigel genannt, haben spezielle Ernährungsbedürfnisse. In den ersten Wochen ihres Lebens sind sie auf Muttermilch angewiesen. Sie ist reich an Nährstoffen und Fett, um ein schnelles Wachstum zu unterstützen. Im Alter von etwa vier Wochen beginnen die Jungigel feste Nahrung zu sich zu nehmen. Im Alter von nur sechs Wochen sind sie selbstständig, das heißt, der Mutter entwöhnt.


Häufige Fragen

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